Das Großsteingrab im großen Sande wird auch Großsteingrab von Herßum genannt. Die Kammer der Anlage ist fast vollständig erhalten. Sie ist in Ost-West-Richtung angelegt und hat eine Länge von 15 Metern. Das Grundelement einer megalithischen Grabkammer ist das Joch, bestehend aus zwei gegenüberliegenden Tragsteinen und einem aufgelegten Deckstein. Durch Aneinanderfügen mehrerer Joche konnten große Kammern entstehen. Hier haben wir eine 12jochige Anlage. Erhalten sind noch alle 12 Decksteine, die jedoch nicht mehr direkt auf den in den sandigen Boden eingesunkenen Tragsteinen liegen. Einige noch vorhandene kleinere Steine weisen auf eine ovale Einfassung hin. Nicht mehr genau auszumachen ist der Eingang, der sich aber vermutlich an der südlichen Längsseite befand. Die Anlage weist somit alle Merkmale eines Ganggrabs vom Typ „Emsländische Kammer“ auf.
Da dieses Großsteingrab nicht unmittelbar an der „Straße der Megalithkultur“ liegt, fehlt die Beschreibung mit Stationsnummer in der einschlägigen Literatur. Katalogisiert wurde das Grab dennoch, und zwar mit der Sprockhoff Nr. 867. Ernst Sprockhoff war ein deutscher Prähistoriker, der in den 1920er und 1930er Jahren über 1000 Megalithanlagen erfasste und einen Katalog erarbeitete. Die Sprockhoff-Nummern kennzeichnen die Anlagen bis heute.
Ist Ihr Interesse geweckt?Dann besuchen Sie auch die zahlreichen Großsteingräber auf der
Straße der Megalithkultur.
oder vertiefen Sie Ihr Wissen bei einem Besuch im
Emsland Archäologie Museum (Geopark-Station) in Meppen.